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In dieser Rubrik finden Sie Mitteilungen der Günther Anders-Gesellschaft

 

Tagung / Workshop, Video, Anders-Gesellschaft Christian Dries Tagung / Workshop, Video, Anders-Gesellschaft Christian Dries

Vorträge der Günther Anders-Tagung 2022 auf Video

Alle Vorträge und die Podiumsdiskussion der Günther Anders-Tagung vom 20./21. Mai 2022 an der Katholischen Akademie Freiburg sind online:

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Film über Günther Anders (1979)

Unter diesem Link des niederländischen TV-Archivs - PANORAMIEK De angst is op - Günther Anders en de bom DE_ANGST_IS_O-FHD00Z0398R.mxf - kann noch bis zum 17. Mai ein Film über Günther Anders angesehen und heruntergeladen werden, der am 4.Mai 1979 (Kriegstotengedenktag) gesendet wurde. Im Anschluss gab es eine Diskussion im Radio mit Hörerbeteiligung. Ziel des Films war es, einem größeren Publikum einige Hauptgedanken von Anders näherzubringen. Danke an den Hinweis von Lou Brouwers!

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ARD zeigt TV-Serie "Holocaust"

40 Jahre ist es her, dass die vierteilige amerikanische TV-Mini-Serie Holocaust von Marvin J. Chomsky über das Schicksal der jüdischen Familie Weiss in Deutschland und Österreich heftige Debatten über die eigene NS-Vergangenheit auslöste. Günther Anders hat der Serie einen dichten Text gewidmet (nachzulesen in Besuch im Hades), der viele Themen seines Denkens aufgreift und unter anderem auch als selbstkritische Ergänzung seiner Fernsehphilosophie zu lesen ist. Im Gegensatz zu seiner frühen TV-Kritik sieht Anders das Verdienst der Serie gerade in ihrer Fiktionalität. Indem sie nämlich das faktisch Unvorstellbare und Unzählbare in begreifbare Einzelfälle verwandele, mache sie es überhaupt erst wirklich nachvollziehbar und dadurch unvergessbar. Der Vorwurf der Personalisierung und Verharmlosung, der seinerzeit gegen die Serie gerichtet wurde, ist Anders zufolge verlogen und falsch. Schließlich könne man nur Dingliches personalisieren, nicht aber Menschen. Diese ließen sich höchsten re-personalisieren. Und so sei es gerade das Verdienst der Filme, einem breiten Publikum vorgeführt zu haben, „wie die Menschen depersonalisiert wurden, und daß es eben Personen gewesen waren, die zum bloßen Stoff verarbeitet wurden.“ (S. 183) Im Gegenteil: Im Grunde untertreibe die Serie sogar noch, da sie die „Vermüllung“ des Menschen „mit der größten Reserve“ zeige (S. 184). Anders spricht in diesem Zusammenhang von einer „Untertreibung in Richtung Wahrheit“ als Korrektiv zur von ihm sonst oft geforderten methodischen Übertreibung. Die Serie zeige darüber hinaus aber auch, wie falsch es sei, „die Mörder ausschließlich als ,Maschinenteile‘ in der kolossalen Mordmaschinerie zu betrachten. Auch die Mörder waren Einzelne, die die Gelegenheit der Maschinerie dazu benutzten, um ihre persönliche sadistische Lust zu befriedigen. Auch sie dürfen nicht de-personalisiert werden“ (S. 185) und müssten persönlich zur Verantwortung gezogen werden. Der Film entspricht damit Anders’ Forderung, das Unzählbare zählbar und das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Er ist gewissermaßen eine „Übung in moralischer Phantasie“ – und offensichtlich geglückt, wenn man die Vielzahl der Reaktionen und die Wucht der durch den Film ausgelösten Betroffenheit berücksichtigt. Bemerkenswert ist der Film auch deshalb, weil er lange vor Erscheinen bahnbrechender Studien zur Geschichte des Holocaust und trotz großer künstlericher Freiheiten eine Vielzahl an Aspekten, Etappen und Dynamiken der Vernichtung - etwa die Krankenmorde oder das Massaker von Babyn Jar - mit Kenntnis und Genauigkeit schildert. Für Anders zeigte der Film auch, dass die Rede von der verdrängten Vergangenheit Unfug gewesen war. Es habe gar kein Trauma gegeben, daher konnte auch nichts verdrängt werden. Zwar habe man damals (vor allem nach dem Krieg) durchaus Bilder von Leichenbergen gesehen, aber nicht das Töten in actu. Daraus folgte für Anders, dass es endlich an der Zeit war, sich eine Wunde schlagen, ein Trauma beibringen zu lassen. Die vier Filme haben nach Anders sozusagen das Gegenteil eines psychoanalytischen Heilungsprozesses in Gang gesetzt: „eben eine Störung, um nicht zu sagen: eine Verstörung der Gesundheit.“ (S. 189) Das gelingt ihnen auch heute noch. Alle Teile der Serie sind im Januar in der ARD-Mediathek abrufbar.

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Tagung / Workshop, Video Christian Dries Tagung / Workshop, Video Christian Dries

Günther Anders im Top Kino (Wien) - Buchpräsentation The Life and Work of Günther Anders

Am Freitag, den 28. November 2014, 18:00 Uhr, wird im Wiener Top Kino das Interview von Zlatko Valentic mit Christian Dries zur Anthropologie von Günther Anders gezeigt - im Anschluss Diskussion mit Christian Dries. Zuvor findet eine Buchpräsentation statt: The Life and Work of Günther Anders. Émigré, Iconoclast, Philosopher, Man of Letters, hrsg. von Günter Bischof, Jason Dawsey und Bernhard Fetz.

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